„Beim Neujahrsempfang wäre das Kabinett beschlussfähig gewesen“, sagt Medienunternehmer Sebastian Turner nicht ohne Stolz. In politischen Kreisen scheint das 2019 gegründete Start-up für „Deep Journalism“, Table.Media, angekommen. Storymaker ist von Anfang an Abonnent des täglichen Table.Media-Backgrounders „China.Table“ und hat im DRPG-Arbeitskreis MediaPolitics das Treffen mit dem Herausgeber und seinem Redaktionsteam angeregt. Table.Media will mit den„Professional Briefings“ auch für Unternehmen attraktiv sein.
Das Redaktionskonzept heißt „Domänen-Kompetenz“. Die Journalisten sollen für Informationsvorsprung sorgen, weil sie Experten ihres Themas sind. Spezialisierung ist die Devise, die sich durch die gesamte Organisation zieht. Jede/r macht, was sie/er am besten kann. Zehn Briefings gibt es aktuell – von Afrika bis Security-IT. Das Konzept zieht Journalisten an – und bei anderen ab. Chefredakteur Michael Bröcker wechselte vor kurzem von Gabor Steingarts „The Pioneer“ zur Konkurrenz.
Sebastian Turner ist in der Medien- und Agentur-Szene kein Unbekannter. Nach dem Start bei Scholz&Friends wechselte er zum Tagesspiegel. Als dessen Herausgeber hat er die „Background Briefings“ entwickelt. In Baden-Württemberg erinnert man sich an ihn als parteiloser Kandidat für die Stuttgarter OB-Wahl. Sein Vater war Rektor der Uni Hohenheim und hat dort einen der ersten Journalismus- und PR-Studiengänge eingeführt.
Man darf gespannt sein auf das Duell der beiden „alten Hasen“ mit den neuen Journalismus-Konzepten. Die Leserschaft dürfte davon profitieren – unabhängiger Journalismus auch.