Chinesische Fußballgeschichte

Veröffentlicht:
18.1.2023
Aktualisiert:
19.1.2023

Trotz einer Bevölkerung mit über 1,4 Milliarden Einwohnern gibt es nur wenige gute Fußballer und Fußballerinnen in China. Vor Xi Jinpings Fußball-Aktionsplan, hatte dies verschiedene Gründe, beginnend mit dem strikten chinesischen Schulsystem, das wenig Zeit lässt für freizeitliche Aktivitäten, bis hin zu Schwierigkeiten in der Teamfähigkeit. 

50-Punkte Aktionsplan  

Um Fußball näher an die chinesische Bevölkerung zu bringen und mehr Leute zum Spielen zu begeistern, setzt China auf den 50-Punkte-Aktionsplan. Es sollen 50.000 Fußballschulen bis 2025 gebaut werden, es sollen Vereinsmannschaften gegründet werden, neue Fußballplätze gebaut und neue Trainer ausgebildet werden. Zusätzlich rüstet China die Chinesische Super League mit ausländisch erworbenen Spielern auf. Einige der bekanntesten deutschen Trainer in China waren Roger Schmidt (ehem. Beijing Guoan), Felix Magath (ehem. Shandong Luneng), Uli Stielike (ehem. Tianjin Teda) und Bernd Schuster (ehem. Dalian Yifang). Seit einigen Jahren gibt es hier aber feste Regelungen wie viele Spieler für wie viel Geld „eingekauft“ werden dürfen. 

Mit dem Ausbau der Fußball-Infrastruktur steigert China seine Chancen im Fußball langfristig erfolgreicher zu sein. 

Fußball-Lobbybüros in China 

Verschiedene deutsche Fußballvereine, wie Bayern München, Borussia Dortmund, Schalke 04, Borussia Mönchengladbach, der VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt eröffneten in China Büros, um näher an den Fans zu sein und alle Potenziale zu nutzen. Mit der neuen dauerhaften Präsenz in China, gelang es FC Bayern München z.B. auf mehr als 130 Millionen chinesische Fans zu kommen – d.h. jeder zehnte Chinese ist Bayern Fan. 

Zusätzlich eröffnete Bayern München gemeinsam mit China Fußballschulen in drei verschiedenen Standorten und plant eine weitere in Shenzhen.  

China als Sponsor im Fußball 

Auch im Fußball-Sponsoring wird China mehr und mehr aktiv. So sind chinesische Unternehmen immer mehr in europäische Topligen involviert. In manchen Regionen, wie Mailand, die relevanter für chinesische Unternehmen sind, wird es schwierig unter den höheren Spielklassen Teams zu finden, die noch kein chinesisches Sponsoring genießen.  

In internationalen Fußball-Events zeigen uns chinesische Unternehmen mit ihren Sponsorings, dass sie eindeutig zu den Top global Playern zählen. Als Beispiel die Wanda Group, die neben verschiedenen Investitionen seit 2016 Hauptsponsor der FIFA ist. Aber auch Alibaba oder Suning nutzen früh den Fußball für ihre globale Reichweite. 

Bei der Fußballweltmeisterschaft 2018 in Russland war China erstmals bei einer WM sehr sichtbar, obwohl sich die Mannschaft selbst nicht qualifizieren konnte. Drei der sechs Hauptsponsoren kamen aus China und mehr als 100.000 chinesische Fans besuchten Spiele in Russland.  

2020 kamen vier von zwölf UEFA-Partnern zu Euro 2020 aus China. Darunter Alibaba, Hisense, TikTok und Vivo, welche auch bei der Fußball-Europameisterschaft präsent waren. All diese Unternehmen sind ebenfalls Sponsoren der FIFA-Fußball-WM in Katar. 

Im Fußballstaat Deutschland stehen viele dem chinesischen Aktionismus im Fußball sehr kritisch gegenüber. Eine gesündere Sichtweise wäre es, mit unserer eigenen Leistung sicherzustellen, dass wenigstens im Fußball China uns nicht auch noch überholt. 

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